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Schweizer Fachzeitschrift
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Neues aus dem Downloadbereich

Neues im Publisher-Downloadbereich

Mit virtuellem Pinsel klecksen

ArtRage ist ein Gratis-Malprogramm für Gemälde in Öl. Camouflage, ein Photoshop-Plug-in sorgt für Farbkleckse in Tarnfarben. Die anderen neuen Downloads stammen aus dem Video-, Font- und PDF-Bereich.
Digitale Farbschmierereien

(msc) ArtRage 2 ist ein Malprogramm, das die Arbeitsweise mit realen Utensilien möglichst realistisch imitieren will. Der Anwender arbeitet mit virtueller Ölfarbe, Kreide, Farb- oder Filzstiften, oder mit dem Schabmesser und malt auf unterschiedlichen Materialien: Papier oder Leinwand von unterschiedlicher Beschaffenheit.

Ähnlich wie das bekannte Programm Painter simuliert ArtRage nicht bloss die besonderen Eigenschaften der Materialien, sondern bildet auch die Wechselwirkungen zwischen den Farben und dem Papier nach: Wählt man beispielsweise ein grobes Papier, dann tritt das nicht bloss als Hintergrundtextur in Erscheinung, sondern beeinflusst auch die Absorption der Farbe: Die Pigmente bleiben nur an den erhabenen Stellen des Papiers haften. Beim Malen überdecken neue Striche die vorhandenen nicht einfach. Auf der Leinwand findet eine Durchmischung der Farbe statt, was sich besonders schön beobachten lässt, wenn man mit einem dicken Pinsel Ölfarbe aufträgt. Farbstiftstriche lassen sich verschmieren, und wenn man mit feuchtem Filzer über eine frühere Linie fährt, zieht die Werkzeugspitze etwas der alten Farbe nach. Sollte das einmal unerwünscht sein, gibt es den Knopf «Instant dry»: Damit trocknet die Farbe augenblicklich und schmiert nicht mehr nach.

ArtRage ist ein anregendes Spielzeug, bei dem man mit Farbe hantiert, ohne sich die Finger schmutzig zu machen. Die Oberfläche des Programms ist aufgeräumt und erinnert (nicht zufälligerweise) an Kai Krauses legendäre Power-Tools. Die Gratisversion bietet einen eingeschränkten Funktionsumfang, mit dem es sich aber gut klecksen lässt. Die Vollversion ist für günstige 19.95 US-Dollar unter www.ambientdesign.com zu beziehen.

ar2winfree.exe, 2,8 MB
ar2macfree.zip, 3 MB

Tarnfarben fürs Photoshop-Bild

(msc) Das Photoshop-Plug-in «Camouflage» (gratis) erstellt auf Knopfdruck Tarnfarben-Muster, wie es die Armeen dieser Erde verwenden, um sich in Wäldern, Feldern oder Wüstengebieten den Blicken des Feindes zu entziehen. Wie weit diese Muster in Zeiten von Nachtsichtgeräten, Wärmebildkameras, Satellitenortung und Aufklärungsdronen noch Sinn machen, soll an dieser Stelle nicht erörtert werden – ebensowenig wie die pazifistische Gesinnung des Redaktors, mit der dieses Plug-in nur schwer zu vereinbaren ist. Es wird auf der Publisher-Website angeboten, da Tarnfarben-Muster inzwischen auch im zivilen Leben ihren Platz haben und beispielsweise in der Modewelt anzutreffen sind. Und weil sich mit Camouflage auch «friedliche» Fleckenmuster generieren lassen: Wählt man unter den Farben weiss-schwarz oder weiss-braun, erhält man ein schönes, gar nicht kriegerisches Kuhfell...

Bei der Installation des Gratis-Filters ist beim Schritt «Specify the folder in which to install Camouflage» der Photoshop-Plug-in-Ordner anzugeben, also (im Fall von Photoshop CS2) an diese Stelle: «C:ProgrammeAdobeAdobe Photoshop CS2ZusatzmoduleAdobe Photoshop OnlyFilter».

camo103.exe, 527 KB

Doppelten Bildern auf der Spur

(msc) Die Mission des kleinen Shareware-Programms ImageDupe ist das Aufstöbern doppelter Bilder. Das Programm durchsucht einen oder mehrere Ordner und zeigt Grafikdateien an, die zwar unterschiedliche Namen und Dateigrössen aufweisen, jedoch einen ähnlichen Inhalt haben. Während herkömmliche Dubletten-Suchprogramme doppelte Dateien anhand des Namens, der Dateigrösse und/oder einer Prüfsumme vergleichen, stellt ImageDupe auf die Motive ab. Somit stöbert das Programm auch Bilder auf, die das gleiche Sujet in unterschiedlichen Bearbeitungszuständen zeigen.

In unserem Test findet ImageDupe tatsächlich das gleiche Motiv in unterschiedlichen Varianten. Die Software erkennt heruntergerechnete Varianten, solche in Graustufen oder aufgehellte Versionen. Selbst die beschnittene Variante, die nur rund einen Viertel des Originalbildes zeigt, wird vom ImageDupe als ähnlich erkannt.

ImageDupe kann für rund 35 Franken online unter www.imagedupe.com gekauft werden. Für fleissige Bildverwalter lohnt sich die Registrierung sicherlich, auch wenn die beiden folgenden Mankos zu bemängeln sind: Ob ImageDupe ähnliche Bilder findet, hängt von der Einstellung «Threshold» (Grenzwert) ab, der unter «Optionen» zu treffen ist. Bei einem kleinen Threshold findet das Programm offensichtlich ähnliche Bilder nicht. Bei einem grossen Grenzwert hingegen werden Bilder in den gleichen Topf geworfen, die nichts miteinander zu tun haben. Eine Hilfe, wie man den Threshold sinnvollerweise wählt, gibt es nicht – da hilft nur die Erfahrung und Ausprobieren weiter. (Bei unseren Tests hat sich der Wert 180 bewährt.)

Das zweite Manko: ImageDupe bietet bei Dubletten lediglich den Löschen-Befehl an; will man die Fundstellen aber in einen anderen Ordner verschieben, muss man das von Hand tun.

ImageDupe_SD.exe, 1 MB

PDFs vereinen

(msc) PDFmerge ist ein nützliches Tool für Mac-OS-X-Anwender, die gerne die PDF-Funktionen des Betriebssystems verwenden, aber keine Acrobat-Vollversion ihr eigen nennen. Das Programm – die Registrierung ist unter www.apagoinc.com möglich und kostet unter 89 US-Dollar – fügt einzelne PDF-Dateien zu einem einzigen Dokument zusammen. Die Bedienung ist simpel; die Kompilationsarbeit erledigt man per Maus, indem man die gewünschten PDFs aus dem Finder auf PDFmerge zieht. Beim Zusammenfügen darf man wählen, ob man die Dateien auf die Trim-, Bleed-, Art- oder Crop-Box beschneiden will und welcher Seitenbereich übernommen werden soll.

Diese Funktion kann man auch dazu «missbrauchen», um einzelne Seiten aus einem Dokument herauszulösen: Dazu gibt man als «Range» eine oder mehrere Seiten an und kopiert diese in eine neue Datei.

PDFmerge.dmg, 2,6 MB

BewährterVideo-Editor

(msc) VirtualDub hat die Oberfläche eines simplen Hilfsprogramms, ist in Tat und Wahrheit aber ein leistungsfähiger Video-Editor. Das Programm von Avery Lee ist kostenlos und quelloffen und gehört zur Grundausstattung jedes Computers, auf dem ab und zu Hand an bewegte Bilder gelegt wird.

VirtualDub eignet sich für die lineare Videobearbeitung – also für das Umwandeln oder Modifizieren eines Videoclips als Ganzes. Der nonlinearen Videobearbeitung ist das Open-­Source-Programm nicht gewachsen; zum Schneiden und Arrangieren sind weiterhin Produkte wie Adobe Premiere oder Final Cut von Apple vonnöten.

Trotz der übersichtlichen Grösse von rund einem Megabyte entpuppt sich Avery Lees Videotool als Tausendsassa: Er konvertiert, ändert die Grösse und das Format eines Clips oder die Framerate, rechnet schwarze Balken weg, dreht (rotiert) Aufnahmen, hellt Bilder auf oder korrigiert die Farbgebung. Anspruchsvollere Veränderungen des Materials führt man über Filters durch (dazu muss im Video-Menü die Option «Full processing mode» aktiviert sein): Über Filter verzerrt man sein Material perspektivisch, entfernt Zeilensprünge («deinterlace») oder spiegelt das Bild. Praktisch auch der Befehl «Save image Sequence» im Datei-Menü: Damit speichert man einen Filmclip als Folge von Bilddateien. Das ist immer dann praktisch, wenn man Standbilder aus Videoclips extrahieren möchte.

VirtualDub-1.6.14.zip, 1 MB

Filmplayer mit Zusatznutzen

(msc) VLC Media Player ist ein Multimedia-Player, der sich auf fast alle Videoformate versteht: Er spielt nicht nur DVDs oder Video-CDs und das DivX-Format, sondern versteht sich auch auf die gängigen Musikformate (MP3, AC3, Ogg). Lediglich bei einigen proprietären Codecs muss VLC passen – etwa bei RealAudio.

Die vielseitigen Wiedergabefähigkeiten allein sind aber noch kein Grund für die Aufnahme in den Publisher-Downloadbereich. Was ihn auch für Webmaster und -designer interessant macht, ist das leistungsfähige Trans­coding. Per Befehlszeile gesteuert, wandelt der Player bestehendes Video­material in ein anderes Format um. Mit VLC erstellt man Filme, die auf Apples Video-iPod oder auf einem anderen mobilen Multimedia-Player laufen – VLC beherrscht aber auch das Streaming übers Internet und kann somit für «Live-Übertragungen» per Web eingesetzt werden.

So leistungsfähig der Video LAN Client (so der volle Name), so schwer zu bedienen ist er. Nur via Befehlszeile entfaltet er sein Potenzial. Ein Blick ins Handbuch ist darum unvermeidlich.

vlc-0.8.4a-win32.exe, 9,2 MB
vlc-0.8.4a.dmg, 13,0 MB

Kostengünstiger Schrifteditor

(msc) Fontlab ist Typografen als leistungsfähiger Editor bekannt, der alle erdenklichen Werkzeuge für das Gestalten von Schriften bereitstellt. Mit rund 650 US-Dollar ist FontLab Studio aber kein Schnäppchen und für Gelegenheitsanwender zu teuer. Vom gleichen Hersteller kommt das TypeTool, das sich laut Hersteller für «Studenten, Hobby-Typografen und Kreativprofis eignet, die gelegentlich Schriften erstellen oder bearbeiten».

Mit dem TypeTool modifiziert man das Hints oder das Kerning von Schriften oder poliert bestehende Fonts auf. Beispielsweise, indem man in Schriften älteren Datums das Euro-Zeichen integriert, Ligaturen ergänzt, Umlaute einbaut oder Gimets nachrüstet. Häufiges Einsatzgebiet sind auch eigene Logos oder firmenspezifische Symbole, mit denen wichtige Zeichensätze ausgerüstet werden sollen. Für diesen Zweck sind die 99 US-Dollar kein überrissener Preis. Registrieren kann man das Tool unter www.fontlab.com.

TT2MacDemo.hqx, 3,8 MB (Download im Moment leider nicht verfügbar)
TT2WinDemo.exe, 2,5 MB